405
„Ich bin nicht Leutnant, dummer Jud'! Halt's Maul!"
„Aber Se waren Leitenant, Herr Baron, eh' Se gekommen sind
in die französische Legion der Fremden."
„Was geht das dich an!"
Es waren fast lauter Deutsche in der elften Kompanie; sie marschierten
in den anbrechenden Tag; die anderen Kompanien besetzten irgendwo
verlassene Forts bei El Arischa oder plänkelten mit Raubstämnien am
Schott-esch-Scherzi. In unregelmäßigen Viererreihen zogen die bunren
Uniformen durch die Straßen; im Europäerquartier rührte sich nichts,
aber es summte schon und surrte in der Negervorstadt.
„All’ il Allah!“ betete der feiste Muezim vom Minarett.
Ein nackter, dottergelber Negerbub schlug Purzelbäume.
Die Palmen, die Oliven, die längs des Weges wuchsen, waren wie
grau verschimmelt, und über das Grün der Gärten lag ein weißlicher
Schmutz geblasen.
Hauptmann Maillard ritt vor der Kompanie.
Die Trommeln knatterten ihr aufreizendes Ram-ram-ram-tata-ram;
die Fahne wurde entfaltet und die jungen Legionäre entzifferten den
Regimentsspruch: „Tapferkeit und Gehorsam", die spröde Mahnung für
Söldlinge, die der großen Nation die tödlichste Grenze schützen.
Die Kompanie marschierte aus der Stadt gegen Ras-el-Ma, ließ
den steinernen Saum der klotzigen Festungsmauern hinter sich, und rechts
gleich links in den Weinbergen hing die sattblaureife Traubenernte.
Allmählich leuchtete der klare Sommermorgen.
Ein Julimorgen des schwülen Jahres 1870.
Und die trottende Masse mit den roten Käppis, die den blutigen
Kämmen wütender Truthähne glichen, mit den pluderweiten Hosen und
den gefütterten blauen Mänteln, deren Schöße eine Reihe Knöpfe zurück-
hielt, kroch den Windungen der bald sandigen, bald lehmigen Straße
nach; wie der Buckel dem Dromedar waren den Rücken der Menschen
die schwarzlackierten Säcke aufgepackt und darüber Zelttücher und Wollen-
decken, Eßtöpfe, Brennholz und die Kochgeräte; die Schärpenenden wehten
von den Leibern, und die weißen Nackentücher flatterten.
Je höher die Sonne stieg, je sengender glühte sie.
Die elfte Kompanie der Fremdenlegion, die Truppe der heimatlosen
Deutschen, marschierte dahin, übel gestimmt, mißmutig, reizbar; die einen
trugen den Mantel offen, andere zogen die Mütze in die Stirn; ein
Unrasierter zählte die trägen Kilometersteine, die im gleichmäßigen Wechsel,
fünf während der Stunde, vorbeiwanderten.
„Woaßt," zeterte der lange Bruggraber aus Knittelfeld zum Schwaben
Wetterte, dem der fette Schweiß über die prallen Wangen rann, „woaßt,
dös is a Mordsblödfinn, oan wia'r an Ochsen anz'schirrn in dera Hitz,
statt daß ma das leinerne G'wand anlegat. Ob dö Schinderei an Zweck
und a Sinn hat, frag i . . . Da rucken ma aus, als sollt ma den
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411
mit den gekrümmten Fingern in die Luft krallte, den Mund aufsperrte
und die Augäpfel weißlich verdrehte; kraftlos plumpste der zerschmetterte
Schädel des Inden in den Sand, in den gelben, körnigen Sand, den die
Zähne knirschend zerbissen, der ein rotes Bächlein trank.
„Bajonette gefällt!" brüllte Grimpitz.
Es kam nicht zum Sturmlauf. Eine zweite, eine dritte . . . eine
sechste Salve der Spahis in die gepreßte Masse der wehrlosen Kompanie;
reihenweise taumelten, stürzten die Legionäre, der Borstenfeld klappte ein,
Frehse bellte heulend wie ein wunder Fuchs, dem die Kugel das Rückgrat
lähmt, der Bruggraber zuckte, Wetterle atmete Blut, Plankeneges Kopf
schwand zwischen den beiden Schultern der noch Lebenden . . . Einige
Deutsche suchten dennoch zu stürmen; den feuernden, unerbittlichen Gegner,
der hinzielte, wo nur einer sich noch regte oder im Sande wand, erreichte
keiner mit der Spitze seines Bajonettes.
Dem halbtot hinwankenden Grimpitz gab Hauptmann Maillard eigen-
händig den Fangschuß aus dem Revolver.
Drei Minuten genügten.
Die elfte Kompanie war gewesen. Bei den Sterbenden halfen die
Spahis mit krummen Messern nach.
Immer noch hatte Oberst de Döglier nicht hingesehen; erst als kein
Schuß mehr knallte, rief er: „Hauptmann, ich bitte."
„Zu Befehl." Maillards Augen glänzten.
„Herr Hauptmann, ich gratuliere Ihnen zu der herrlichen Waffen-
tat .. . " Es paßte so gar nicht zu einem Offizier der großen Armee,
daß die schwammigen Wangen des alten Obersten zuckten; tiefernst fuhr
er fort: „Vielleicht war wirklich nicht zu vermeiden, was geschehen ist,
Hauptmann . . . vielleicht .. . Sie taten, was Sie für recht hielten. Ein
unparteiisches Kriegsgericht wird über das Geschehene urteilen, und falls
Ihr Handeln in den Augen der Richter einer Entlastung bedarf, so mag
die Tatsache, daß ich zur rechten Zeit das richtige Wort nicht fand, für
Sie sprechen .. . Das gehört eigentlich nicht hierher ... Jetzt sorgen Sie
für die Bestattung der Gefallenen."
Da brauste Maillard auf: „Die Hunde auch noch einscharren ..."
Die mürben Züge des Obersten wurden hart, und recht metallen
klingend sagte Döglier: „Ich muß Sie höflichst bitten, Herr Hauptmann,
meine Worte nicht zu verdrehen. Ich befahl ausdrücklich, die Gefallenen
zu bestatten." Der Rappe trippelte unruhig. „Bis zum Abend er-
warte ich Sie in Sidi-bel-Abbes; unser Truppentransport ist um neun
Uhr fällig — und in acht Tagen stehen wir, so Gott will, am rechten
Rheinufer. Ich danke."
In edlem Schritt trabte der prächtige Araber des Obersten über den
weichen, gelben Sand, und die unbeschlagenen Hufe wühlten darin Löcher;
der Reiter hing lose im Sattel; es war ihm, als schmerzten die kranken
Nieren, und die Zügel pendelten schlaff. —
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
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144
setzt, nachdem die Verhandlungen, die über diese Aufstellung geführt worden
waren, volle elf Jahre gewährt hatten. Unter den vielfachen Be-
denken und Erörterungen, die dagegen erhoben und gepflogen wurden, fiel
ein Widerspruch des damaligen Nachbarn der königlichen Fabrik, des
Kammerherrn von der Recke, schwer ins Gewicht, welcher die „Feuer-
maschine" als in hohem Grade gefährlich für Gesundheit und Leben der
Anwohner bezeichnete, und nur den außerordentlich regen Bemühungen
des Finanzrats Grafen v. Reden war es zu danken, daß die Aufstellung
der Maschine durchgesetzt wurde.
Interessant ist der unter dem 13. August 1799 erstattete Bericht
des damaligen Oberaufsichtsbeamten der Porzellanmanufaktur, des Staats-
ministers Freiherrn von Heinitz, an den König; derselbe lautet:
Die mit schlesischen Steinkohlen in Gang gebrachte Feuermaschine
bei der Porzellan-Manufaktur, von deren Erbauung ich bereits vor-
läufig untertänigst Anzeige gemacht habe, ist nun vollständig errichtet,
und es werden dadurch 10 Pferde erspart. Sie bewegt 12 Stampfen
und 11 liegende und einen stehenden Mühlstein, dazu eine große kupferne
Scheibe für die Porzellanschleiferei. Außerdem hebt sie alles Wasser,
dessen sie teils selbst zum Verdainpfen und Niederschlagen der Dämpfe,
teils die ganze Wasch- und Schlämmereianstalt bedarf, aus einem 40
Fuß tiefen Brunnen. Sie ist die erste ihrer Art, von kleinem Umfange
und großer Wirkung, durchaus ein inländisches Produkt, auf den ober-
schlesischen Eisenwerken Ew. Majestät durch den sehr geschickten
Maschinisten Bailton verfertigt und nun hier errichtet. Sie verdient,
von Ew. Majestät und Höchstdero Kgl. Frau Gemahlin besehen zu werden.
Geruhen daher Ew. Majestät den Tag und die Stunde hierzu
gnädigst zu besümmen.
(Gez.) von Heinitz.
Obgleich dieser Feuermaschine die volle Anerkennung der Kgl. Majestäten
zuteil wurde, hatte der Versuch, den Maschinenbau auf heimischem Boden
zu pflegen, zunächst weiter keinen Erfolg. Erst geraume Zeit später ist
ein zweiter derartiger Versuch in Berlin gemacht worden. Ein junger
Mechaniker baute eine Maschine, die ebenfalls bei der Kgl. Porzellan-
Manufaktur Verwendung fand. Auch sie genoß die Ehre, vom König
besichtigt zu werden. Der junge Erbauer ließ sich in Gegenwart des
hohen Herrn und seines Gefolges zu dem stolzen Ausrufe hinreißen:
„Jetzt haben wir die Engländer in der Tasche!" Doch auch mit diesem
Versuche gelang es nicht, daß unser deutsches Gold ferner nicht mehr in
die Tasche des Engländers wanderte. Der Maschinenbau blieb nach wie
vor das Vorrecht Englands.
Erst als F- A. Egells vor dem Oranienburger Tore seine „Neue
Berliner Eisengießerei" gegründet hatte, erfolgte eine neue Wendung der
Dinge auf diesem Gebiete. Denn in die Egellssche Fabrik trat der junge
Zimmermann August Borsig ein, der spätere Begründer der neuen deutschen
Eisenindustrie. Nach Göbel u Schroot.
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Extrahierte Personennamen: August Heinitz Heinitz Zimmermann August
339
an : > N’ayant pas pu mourir à la tête de mes troupes, je dépose
mon épée à Votre Majesté<*), alles weitere mir anheimstellend.
Meine Antwort war, daß ich die Art unserer Begegnung beklage
und um Sendung eines Bevollmächtigten ersuche, mit dem die Kapitulation
abzuschließen sei. Nachdem ich dem General Reille den Brief übergeben
hatte, sprach ich einige Worte mit ihm als altem Bekannten, und so
endigte dieser Akt. — Ich bevollmächtigte Moltke zum Unterhändler und
gab Bismarck auf zurückzubleiben, falls politische Fragen zur Sprache
kämen, ritt dann zu meinem Wagen und fuhr hierher, auf der Straße
überall von stürmischen Hurras der heranziehenden Trains begrüßt, dir
überall die Volkshymne ansümmten. Es war ergreifend! Alles hatte
Lichter angezündet, sodaß man zeitweise in einer improvisierten Jllumi-
uation fuhr. Um 11 Uhr war ich hier und trank mit meiner Umgebung
auf das Wohl der Armee, die solches Ereignis erkämpfte.
Da ich am Morgen des 2. noch keine Meldung von Moltke über
die Kapitulationsverhaudlungen erhalte» hatte, die in Donchery stattfinden
sollten, so fuhr ich verabredetermaßen nach dem Schlachtfeld um 8 Uhr
früh und begegnete Moltke, der mir entgegenkam, um meine Einwilligung
zur vorgeschlagenen Kapitulation zu erhalte», und mir anzeigte, daß der
Kaiser früh 5 Uhr Sedan verlafleu habe und auch nach Donchery gekommen
sei. Da derselbe mich zu sprechen wünschte und sich in der Nähe ein
Schlößchen mit Park befand, so wählte ich dies zu unserer Begegnung.
Um 10 kam ich auf der Höhe vor Sedan an; um 12 Uhr erschienen
Moltke und Bismarck mit der vollzogenen Kapitulationsurkunde; um
1 Uhr setzte ich mich mit Fritz in Bewegung, von der Kavallerie-Stabs -
wache begleitet. Ich stieg vor dem Schlößchen ab, wo der Kaiser mir
entgegenkam. Der Besuch währte eine Viertelstunde; wir waren beide
sehr bewegt über dieses Wiedersehen. — Was ich alles empfand, nachdem
ich vor drei Jahren Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht gesehen hatte,
kann ich nicht beschreiben.
Nach dieser Begegnung beritt ich von */,3 bis 1/,8 die ganze
Armee vor Sedan. Der Empfang der Truppen, das Wiedersehen des
dezimierten Gardekorps, das alles kann ich Dir heute nicht beschreiben;
ich war tief ergriffen von so vielen Beweisen der Liebe und Hingebung.
Nun lebe wohl — mit bewegtem Herzen am Schluffe eines
solchen Briefes. Wilhelm."
* *
*
Bismarck schrieb am Tage nach der Schlacht an seine Gemahlin:
„Vendreffe, 3. September 1870.
Mein liebes Herz!
Vorgestern vor Tagesgrauen verließ ich mein hiesiges Quartier, kehre
heute zurück und habe in der Zwischenzeit die große Schlacht von Sedan
*) „Da es mir nicht vergönnt gewesen ist, an der Spitze meiner Truppen
zu sterben, so stelle ich Ew. Majestät meinen Degen zur Verfügung."
22*
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Extrahierte Personennamen: Moltke Fritz Napoleon Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Donchery Sedan Donchery Sedan Sedan Sedan
348
Meine Kompagnie umringt mich wieder. Ich bin jetzt vollständig
zu mir gekommen. „Antreten! Abteilen, Feldwebel!" Alles ist im Gang
wie auf dem Kasernenhofe. Auch die anderen Kompagnien ordnen sich.
Mir nehmen die alten Plätze wieder ein an der Mauer. Ein dritter
Angriff ist zu gewärtigen. Freilich, noch ein letzter Vorstoß gegen uns,
und das Häuflein hat den letzten Mann verloren.
Und wirklich ziehen neue feindliche Kolonnen heran. Nun aber
lasten uns die Kameraden nicht im Stich. Von den Höhen steigen sie
herab im blendenden Sonnenschein, Regiment neben Regiment. Alle
Musiken spielen Märsche. Ein markerschütterndes Hurra! entlasten unsere
Kehlen. Immer näher, immer näher rücken sie, der Feind, der Freund.
Und jetzt umdrängen die Unsrigen das Gehöft. Wir treffen mit ihnen
zusammen. Vereint vorwärts ziehend, schicken wir die Franzosen in die
Tore zurück.
Später dann hals uns ein treuer Bundesgenoste, einer, den ein>
geschloffene Festungen nicht ganz gern sehen, der alte Ruppsack Hunger.
v. Liltencron.
147. Z)ic Verkündigung des deutschen Kaiserreichs
zu Versailles.
18. Januar 1871.
In dem Spiegelsaal des Schlosses zu Versailles war ein
Feldaltar errichtet worden, an dem König Wilhelm „die neue,
schwere Verpflichtung“ übernehmen wollte. Am 18. Januar
fand die Feier statt. An den beiden Längsseiten des Saales,
an der Spiegel- und an der Fensterseite, hier zu beiden Seiten
des Altars, standen die von allen Truppenteilen der Belagerungs-
armee entsendeten Offiziere und Mannschaften. Um ein Viertel
nach 12 Uhr trat der König in den Festsaal ein. Bei seinem
Eintritt stimmte ein Soldaten-Sängerchor den Lobgesang an,
dessen Text der Anfang des 66. Psalms ist. Der König trat in
die Mitte vor den Altar, im Halbkreise um ihn ordneten sich
die Prinzen und Fürsten, hinter ihnen und zur Seite die Generäle
und Minister. Nachdem der Chorgesang verklungen war, sang
die Festversammlung den ersten Vers des Chorals „ Sei Lob und
Ehp dem höchsten Gut“, worauf die Liturgie, die mit Vor-
lesung des 21. Psalms schloß, und die Weiherede folgte. Hof-
prediger Kogge stellte dem Worte, das an der Decke des Saales
die Herrlichkeit Ludwigs Xiv. verkündete: Le roi gouverne par
lui-meme (der König regiert kraft seiner eigenen Macht) das
Wort der Schrift entgegen: „Durch mich regieren die Könige
und alle Regenten auf Erden“ und pries Gott, daß er in solcher
Weise die Hoffnungen des deutschen Volkes erfüllt habe. Darauf
erklang, gewiß aus den Herzen aller Anwesenden, der Choral:
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
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404
Mit Recht darf deshalb das Deutsche Reich stolz auf diese sozialen
Arbeitergesetze sein. Mag auch daran im einzelnen manches auszusetzen sein
und verbesserungsbedürftig erscheinen, als Ganzes betrachtet, sind sie eine
großartige Einrichtung. Die Anregung zu diesen Gesetzen ist dem edeln
Herzen, der landesväterlichen Fürsorge Kaiser Wilhelms I. entsprungen. Den
weiteren Ausbau erfuhren sie unter unserem jetzigen Kaiser Wilhelm Ii.,
der nicht minder eifrig wie seine Vorfahren bemüht ist, den Schwachen
und Bedrängten seines Volkes Schutz und Fürsorge angedeihen zu lassen.
Nach Wolff u. n.
166. Die Legion.
Knapp nach Mitternacht schon schrillte der Alarm und gellte durch
die Kasernenmauern bis ins vornehme Viertel von Sidi-bel-Abbes; die
elfte Kompanie der Fremdenlegion stob auf, wie die Ameisen eines
Ameisenstaates, in den ein Kaguar tappt; die Leute wälzten sich aus den
Betten, sprangen mit vor Schlaf verklebten Augen heraus, schrieen ein-
ander an, stritten, fragten . . . Kommandos befahlen, und Hauptmann
Doniface de Maillard, der sonst nie um diese Stunde da war, drängte
die Legionäre zur Eile und trieb die Korporäle und Feldwebel: „Wird
es! Wird es denn nicht? Na, wird es endlich!" Ununterbrochen keifte
seine parfümierte Boulevardschreierstimme: „Ja, wann wird es denn?
Zum Teufel ..." und das Gebrüll vermischte sich mit dem Lärmen der
hundert trappenden Beine, die in die Schnürstiefel fuhren und fest nieder-
stampften, mit dem raschelnden Gemengsel der hundert Arme, die Tornister
über die Rücken schnallten, mit dem hastigen Wirrwarr der Menschen,
die ihre Köpfe Pustend in die Wasserbottiche steckten.
„Marschausrüstung!"
„Ä Krieg gibt's, Krieg!" lamentierte der Allcrängstlichste der
Fremdenlegionäre, der Moritz Wachsmann aus Frankfurt, und trippelte
ziellos zwischen Fenster und Tür hin und her.
„Endlich, du Jammerhahn!" fuhr von Grimpitz den Juden an.
„Wärst du in deinem Getto geblieben."
Glucksend tranken die Menschen den trübbraunen Kaffee aus den
gebauchten, beuligen Blechschalen, warfen die Gewehre über und drängten
durch die riesige Gitterpforte der Kaserne ins Freie.
Sidi-bel-Abbes schlief noch. Kaum, daß der Osten in einem fahlen
Schauer auflohte im zauberhaften Morgengrauen des Orients.
Die Unteroffiziere verteilten die Patronenrollen, leere, verpuffende
Platzpatronen.
„Der Kuckuck hol' den Krempel! Wieder nur eine Manöverkomödie!"
Grimpitz fluchte laut.
Dafür wurde es dem Wachsmann recht leicht zumute: „Versündigen
Se sich nicht, Herr Leitenant; was hat ma davon, wenn se einem ä
Kugel, ä echte Bleikugel in den Bauch bohren — und das is so Sitte
im Krieg!"
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelms_I. Wilhelm Wolff Doniface_de_Maillard Moritz_Wachsmann Grimpitz Grimpitz
407
bedienen läßt, die anderswo ausrissen, einbrachen, stahlen, töteten oder
sonstwie mit irgendeiner Autorität in Widerspruch gerieten; sonderbarer
noch, daß uns immer wieder Kerle zulaufen, welche die härteste Strapaze
nicht schreckt, die ihr Leder zum Schinder tragen ... Wirklich eigentüm-
lich." Maillard polterte stiernackig beschränkt, blau wie zum Schlagfluß
geneigt: „Gesindel, nichts weiter! Gesindel, das hier säuft und frißt und
faulenzt, froh, daß wir ihm den Staatsanwalt vom Leibe halten." „Gesindel?
Vielleicht wohl nur zum Teil." Der Oberst liebte es, dem pöbelhaften
Gröhlen des Hauptmanns die feingeschliffene Form gegenüberzustellen:
„Dieser und jener fände gewiß ein besseres Unterkommen in der Union,
die auch nicht skrupelvoll ist und energische Deutsche, wenn sie rasch zu
Amerikanern werden, stets brauchen kann. Schauen Sie zum Beispiel
Herrn von Grimpitz an, lieber Freund — preußischer Junker, Leutnant! ..."
„Weggejagt!" „Gewiß, weggejagt; wegen einer Lappalie wahrscheinlich,
denn bekanntlich sind sie jenseits des Rheins in punkto Offiziersehre sehr-
streng, und was bei uns drei Tage Mittelarrest absetzt, zerbricht drüben
den Degen . . . Und dann der Bruggraber, der Wetterte — eine Un-
besonnenheit, ein dummer Streich, Jugendsünden, seichte Ritzer am Kerb-
holz trieben sie fort!" Maillard hatte eine unhöfliche Ironie: „Und der
Wachsmann leerte eine Kasse aus, die zufällig nicht ihm gehörte, und der
Berger," — der Hauptmann sagte weich „Berschö" — „der mit dem
Hammer statt auf den Nagelkopf auf den Kopf seines Werkmeisters los-
trommelte !"
In diesem Stadium des Gespräches Pflegte der Oberst der Diskussion
müde zu werden: „Meines Wissens sprach ich vom Grimpitz und den
anderen anständigen Elementen, die Handgeld nahmen." —
Jedenfalls kochte das Blut in der Legion.
Die zermürbenden Arbeiten verstimmten, der Gamaschendienst wiegelte
auf, und der Cafard, der heiße Tropenkoller Nordafrikas, machte die Leute
verrückt; manche desertierten, manche lachten krampfhaft, weinten bitterlich,
gerührt von einem abgerissenen Knopf, oder deklamierten feierlich Kinder-
gedichte; die Kränksten schlichen totenblaß und torkelnd mit verquollenen
Lidern und des Denkens überdrüssig dahin; hochgespannte, zweibeinige
Maschinen.
„Gibt es denn keinen Krieg? Wenn's nur Krieg gäbe!" zischelte
es; es zischelte auch wütend auf diesem Zickzackmarsch Süd-Nord-Süd, und
die Schultern wechselten das pendelnde Gewehr.
Wachsmann stichelte den knirschenden Grimpitz, dessen Bildung ihm
imponierte, dessen Fäuste er fürchtete, und vorsichtig reizte er den Kameraden,
der ihn duzte, den er aber respektvoll „Baron" nannte: „Se hätten in
Preußen bleiben sollen, Herr Leitenant; da führen se immer Krieg; gegen
de Dänemärker und gegen de Österreicher. Heute könnten Se Ober-
Htenant sein oder gar Rittmeister und hätten ä schöne Frau Gemahlin,
Pferde, Hunde, Kinder und ä prachtvolles Schloß."
„Kusch, Jud!" Am wenigsten vertrug Grimpitz das Herumtasten
m seiner Vergangenheit.
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
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410
Na, na — dachte der Hauptmann und grinste.
Der einzige Wachsmann kraute die Lockenhaare der Schläfen und
schlich an den Kommandanten heran: „Mit wem sollen mer fechten, wenn's
zu fragen erlaubt ist, mein Herr Oberst?" Aber fürs erste wartete
der Oberst eine schwache Pause ab, und da er endlich sprach, sprach er
unsicher, leise, wie einer, dem ein Geständnis im Halse steckt: „Sol-
daten . . . Frankreich ist dazu gezwungen worden . . . und erwartet von
seiner treuen Legion, daß sie ihre Pflicht tun wird, wie stets . .. Frank-
reich hat an Deutschland den Krieg erklärt ..."
Oberst Maurice de Deglier wollte noch manches sagen, vom dank-
baren und so erhabenen Kaiser Napoleon, von Auszeichnungen und Ruhm,
aber er hatte geglaubt, ein wildes Tosen und Dröhnen überschreien zu
müssen, und jetzt verwirrte ihn diese bewegungslose, tote Stille in der
Kompanie. Auch Maillard verstand das Schweigen und legte die Finger
fester um den Säbelgriff; es schien, als wichen vor dieser Lautlosigkeit
die Gäule der Offiziere von selbst zurück, näher zu den Spahis hin.
„Legionäre ..." zaghaft begann der Oberst.
Grimpitz bog den Kopf vor, und alle Muskeln im abgezehrten
Gesicht strafften sich: „Herr Oberst, habe ich Sie recht verstanden, gegen
wen ..."
Die Erstarrung wich von der Kompanie, die Leidenschaften barsten,
eine entfesselte Raserei schüttelte die Menschen: „Wir sind Deutsche ..."
Wir sind Deutsche — was sie lange nicht mehr wußten, was dieser
und jener nie gewußt hatte, das gebar dieser Augenblick als die große,
einfache Selbstverständlichkeit.
Ein Paar Schritte der französischen Unteroffiziere aus der Mitte
der Legionäre, und die Scheidung war vollzogen: Deutsche standen gegen
Franzosen. Hie Herr von Grimpitz, der aus der preußischen Armee
weggejagte Leutnant, hie Monsieur Maurice de Deglier, Oberst und
Ritter der Ehrenlegion.
„Kameraden!" Der, der im Innersten ein deutscher Offizier geblieben
war, brauchte nicht zu sprechen, denn die Bayern, die Sachsen, die Badenser,
die Württemberg er, die Hannoveraner und der Österreicher, alle Vater-
landslosen, die das Schicksal im Weltenbecher zusammenwürfelte, rissen die
Gewehre auf: Deutsche gegen Franzosen.
Der Oberst schaute zu Boden, da ihn der Hauptmann fragend an-
starrte; und schnell entschlossen, so schnell entschlossen, wie der Krieg es
verlangt, gab Maillard auf eigene Faust den Befehl.
Die Zuavenflinten knallten knatternd, unregelmäßig; von allen Seiten
klatschte das Blei in die elfte Kompanie.
Deglier wandte sich ab.
Auch der preußische Leutnant in der Uniform eines gekauften Legionärs
kommandierte: „Feuer!"
.. Platzpatronen ..." stammelte Wachsmann, der in die Knie brach,
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
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Extrahierte Personennamen: Maurice_de_Deglier Napoleon Maillard Grimpitz Grimpitz Monsieur_Maurice_de_Deglier Maillard Wachsmann
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Deutschland Sachsen
I. Per Krieg
u
rechtzeitig vor dem geplanten Kriegsausbruch unter lhandelsvorwänden
so viel englische Schiffe in den russischen Ostseehäfen zu versammeln, daß
ein russisches Landungskorxs nach Pommern hätte übergesetzt werden können.
Rach den zunächst getroffenen Verabredungen hätte man eigentlich erwartcu
sollen, daß der Krieg gegen Deutschland erst im Frühjahr zgt6 ausbrach, wenn
die Verbündeten mit ihren militärischen Vorbereitungen ganz fertig und die
deutschen Erntevorräte von ^5 annähernd verzehrt sein würden, welche
Umstände dazu geführt haben, den Mord des österreichischen Thronfolgers
früher geschehen zu lassen und den Krieg an ihm zu entzünden, das kann noch
nicht mit Sicherheit gesagt werden. Es ist aber unwahrscheinlich, daß Rußland
bei dem Morde seine bfand außer Spiel gehabt hat, und man darf außerdem
wohl auch annehmen, daß die russische Kriegspartei geglaubt hat, schon der
Mord allein werde das Gefüge des österreichischen Staates zertrümmern,
die österreichischen Slawen würden dem Ruf zu den Waffen nicht Lolge
leisten und Österreich eine leichte Kriegsbeute werden.
C. Der Ariegszrrstand nnh die Ariegserklärung.
Nachdem die österreichische Regierung durch eine wochenlange Unter-
suchungsarbeit festgestellt hatte, daß die Verschwörung gegen das Leben des
Thronfolgers von amtlichen serbischen Stellen gebilligt und gefördert worden
war, verlangte sie von Serbien unbedingte Garantie dafür, daß die Schuldigen
gestraft würden und ähnliche Unternehmungen gegen die Sicherheit Öster-
reich-Ungarns nicht nrehr vorkämen. Um Klarheit vor aller Welt zu schaffen,
sollten österreichische Beamte an der weiteren Untersuchung des Mordes
in Serbien teilnehinen, denn sonst hätten die Serben natürlich alles geleugnet.
Die serbische Regierung fragte bei der russischen an, wie sie sich verhalten
solle. Rußland, zum Kriege entschlossen, erwiderte, Serbien möge nicht
nachgeben; es werde auf jeden Lall durch die russische Macht gedeckt werden.
Nachträglich haben wir durch die russischen Truppenformationen selber, die
gleich am Anfange des Krieges an der deutschen und österreichischen Grenze
auftauchten, den Beweis dafür erhalten, daß Rußland den Krieg schon
monatelang vor seinem Ausbruch planmäßig vorbereitet hatte. Ts waren
kaukasische und sibirische mobile Truppenteile, die uns und unserm Bundes-
genossen schon in der ersten bfälfte des August entgegentraten, und das war
nur möglich, wenn ihre Mobilmachung um Monate und ihr Transport nach
dein Westen um Wochen zurück begonnen hatte. Trotzdem erklärte noch am
27. Juli der russische Kriegsminister dem Militärbevollnrächtigten des deutschen
Kaisers in Petersburg ehren wörtlich: kein Mobilmachungsbefehl sei er-
gangen, es würden nur Vorbereitungsmaßregeln getroffen; kein p>ferd fei
ausgehoben, kein Reservist sei eingezogen. Die deutschen Vertreter in Rußland
waren aber, wenn sie auch nicht wußten, wie weit die russischen Vorberei-
tungen schon gediehen waren, darüber im klaren, daß Rußland mobilisierte,
und der Militärbevollmächtigte drückte sich daher in seinem Bericht an den
Kaiser dahin aus, er wisse nicht, wozu das falsche Ehrenwort des russischen
Ministers dienen solle, wenn nicht dazu, um Deutschland zu betrügen. Das-
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
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Extrahierte Personennamen: August
Extrahierte Ortsnamen: Pommern Deutschland Serbien Serbien Serbien Petersburg Rußland Deutschland
I. Dcx Krieg
13
gewesen, und bade treu zu Rußland gestanden, wenn es in schwerer
Bedrängnis war, besonders in seinem letzter: Kriege. Der Friede Europas
kann von Dir jetzt noch erhalten werden, wenn Rußland sich entschließt,
die militärischen Maßnahmen einzustellen, die Deutschland und Österreich-
Ungarn bedrohen."
Aus diesen Telegrammen sowie aus den zahlreichen andern, in: soge-
nannten Weißbuch der deutschen Regierung über den Ausbruch des Krieges
veröffentlichten Dokumenten geht deutlich die bis zum äußersten getriebene
Friedensliebe des deutschen Kaisers hervor. Man hat nachher erfahren,
daß die obersten militärischen Ratgeber des Kaisers die ernstesten Besorgnisse
hatten, daß die Gegner, nicht nur Rußland, sondern auch Frankreich, durch
ihre fortgesetzte Mobilmachung einen gefährlichen Borsprung vor uns er-
reichen würden. Ihren Borstellungen setzte der Kaiser bis zum letzten Augen-
blick den Entschluß entgegen, erst müßten alle Möglichkeiten, den Frieden
doch noch zu bewahren, erschöpft sein, bevor der Mobilmachungsbefehl er-
ginge. In seinen letzten Ratschlägen an Österreich-Ungarn in betreff der
Behandlung Serbiens ging Kaiser wilheln: um des Friedens willen bis dicht
an die Grenze, die ihm durch unsere Bundestreue unter allen Umständen
vorgeschrieben wurde. Er riet Österreich, sich vielleicht doch mit einer bloß
vorläufigen Bestrafung der Serben zu begnügen und wegen des weiteren
sich auf Verhandlungen mit der Gegenpartei einzulassen. Rußland aber
wollte den Krieg. Ohne Rücksicht auf den Depeschenwechsel zwischen Berlin
und Petersburg setzte es die Mobilmachung gegen Österreich fort und brachte
seine Truppen auch gegen uns in Kriegsbereitschaft, während das geschah,
rief, wie wir sahen, der Zar unserm Kaiser gegenüber die Gnade Gottes an,
um die falsche Versicherung seiner Friedensliebe glaubhaft zu machen, und
sei>: Ministerpräsident, sein Kriegsminister und sein Generalstabschef ver-
sicherten auf ihr Ehrenwort, es sei kein Angriff auf Deutschland beabsichtigt!
Der Grund, aus den: der Zar und feine obersten Berater mit ihrem
Ehrenwort und mit der Anrufung des höchsten Wesens ein so schiinpfliches
Spiel getrieben haben, ist durchsichtig. Rußland braucht längere Zeit für
seine Mobilmachung, als Deutschland. Um diesen Nachteil auszugleichen,
Deutschland zu täuschen und einige Tage Borsprung zu gewinnen, hat sich
die russische Regierung zu einer Handlungsweise erniedrigt, über die es unter
tapferen und anständigen Gegnern nur ein Urteil gibt. Niemandem auf der
Welt war die Friedensliebe des deutschen Kaisers bekannter als den: Zaren.
Auf sie wurde bei den: ganzen häßlichen Streich gerechnet. Glücklicherweise
hat man den j)lan auf deutscher Seite rechtzeitig durchschaut.
Unter Kulturvölkern ist vor Beginn der Feindseligkeiten eine forinelle
Kriegserklärung üblich, und bis auf einige unbedeutende und entlegene
Staaten haben sich alle Mächte völkerrechtlich dazu verpflichtet, diesen Ge-
brauch innezuhalten, weder Rußland noch Frankreich haben diese Pflicht
befolgt. Ohne Kriegserklärung sind russische Truppen über die deutsche
Grenze gegangen, haben das Feuer auf deutsche Abteilungen eröffnet,
Brücken und Gebäude in die Luft zu sprengen versucht. Bon der franzö-
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: I._Dcx
Extrahierte Ortsnamen: Europas Deutschland Ungarn Frankreich Serbiens Berlin Petersburg Gottes Deutschland Deutschland Deutschland Frankreich